Seit der letzten Regeländerung in 2019 gibt es keinen Strafschlag mehr, wenn die Fahne beim Putten im Loch bleibt und der Ball beim Einlochen die Fahnenstange berührt (Regel 13.2a). Das Ziel der Regelhüter war es, das Spiel schneller zu machen, denn bleibt die Fahne stecken, spart das Zeit. Dennoch sieht man immer noch Spieler, die das Entfernen der Fahne beim Einlochen bevorzugen, in der Hoffnung dadurch Schläge einzusparen. Manchmal gibt es sogar unterschiedliche Auffassungen innerhalb einer Spielergruppe, was die Zeiteinsparung auf der Runde schnell reduziert, oder sogar zunichte macht. Die bessere Vorgehensweise – Fahne rausnehmen oder drin lassen – wird im Clubrestaurant nach der Runde engagiert von beiden Seiten diskutiert, mangels Verfügbarkeit meist ohne messbare Fakten. Jetzt gibt es zwei interessante Studien, die belegen, dass das Putten mit Fahne statistisch zu einem signifikant besseren Ergebnis führt.
Die Untersuchung von Yves C. Ton-That – basierend auf insgesamt 1000 Versuchen unter wiederholbaren Bedingungen – zeigte daß es bei einem »richtig« dosierten Putt keinen Unterschied macht, ob die Fahne im Loch steckt oder herausgenommen wurde. Bei zu stark gespielten Putts konnten deutliche Unterschiede festgestellt werden: 78% Erfolgsquote beim Putten mit Flaggenstock gegenüber 55% ohne:
Die Untersuchung von mygolfspy kam zu einem ähnlichen Ergebnis, und bezog sogar noch unterschiedliche Arten von Flaggenstöcken mit ein. In keinem Fall war der Erfolg ohne Flaggenstock höher als ohne:
Ich wünsche Euch nun viel Spaß beim Ansehen der Videos und niedrigere Scores durch die Anwendung der Erkenntnisse.
Markus Oehl, Spielführer